Therapeutisches Reiten bei Down-Syndrom

Kindheit unter Pferden: Louis erste Erfolge

Angefangen hat Louis im Alter von vier Jahren mit dem kleinen Pony Buffy, heute ist er zehn. Nach vielen Reitfreizeiten und regelmäßigen Therapiestunden hat der aufgeweckte Junge mit Down-Syndrom das geschafft, was ihm viele nicht zugetraut hatten: Louis kann alleine reiten. Er wird also nicht mehr geführt, sondern hält die Zügel selbst in der Hand.

Nähe spüren, Entwicklung fördern

Pferdepflege ist fester Bestandteil der Therapiestunde. Den Körper des Pferdes kennen lernen, seinen Atem spüren, das warme Fell anfassen: All das sind sinnliche Erfahrungen, die wichtig für Louis Entwicklung sind. Wenn Louis den Ponys kleine Zöpfchen flicht oder beim Füttern Karotten bricht, sind das für ihn kleine Rituale.

Eine Freundschaft entsteht: Therapie zu zweit

Louis reitet noch alleine, genauso viel Spaß macht es Kindern aber auch oft zu zweit. Bei Paul, 13, und Jenny, 15, hat es mit ein paar scheuen Blicken angefangen, die sich die beiden beim Besuch auf dem Hof zugeworfen haben. Heute sind Paul und Jenny beste Freunde. Entstanden ist diese Freundschaft vor allem durch gemeinsame Therapiestunden.

Für Menschen mit Behinderung ist es oft nicht leicht, im Alltag gemeinsam mit anderen Hobbies zu entwickeln. Auf dem Reiterhof ist das anders. Durch Geschicklichkeitsspiele in der Therapiestunde haben Paul und Jenny gelernt, sich gegenseitig zu helfen und zu vertrauen. Auch im Alltag kommen die beiden jetzt besser mit anderen Kindern zurecht.

Säugling im Sattel – Reittherapie bei Babys

Für ihre Eltern stand schnell fest: Je früher die Reittherapie beginnt, desto besser. Denn gerade bei Säuglingen kann viel getan werden.

Verbesserung der motorischen Fähigkeiten

Häufig ist die Muskulatur extrem schlaff. Durch die schwingende Bewegung des Pferdes kann sie auf eine für Kinder angenehme Weise gekräftigt werden. Die dreidimensionale Schwingung des Pferderückens wird genutzt, um den Rumpf und damit die Grobmotorik zu trainieren. Des Weiteren schult ein Ritt auf dem Pferderücken den Gleichgewichtssinn sowie die Halte- und Stützfunktionen. Schließlich führt das Reiten zu einer Normalisierung der Muskelspannung.

Auch Leas Motorik verbessert sich durch die Reitstunden. Das kleine Mädchen liegt fest im Griff ihrer Mama mit dem Bauch auf dem Pferderücken. So lernt sie später leichter Krabbeln und Laufen. Leas Eltern und ihre Krankengymnastin sind von den bisherigen Therapieerfolgen begeistert. Das große Ziel des therapeutischen Reitens steht für sie schon fest: Lea soll wie Louis, Paul und Jenny einmal alleine ein Pferd reiten.

Möchten Sie selbst erleben, wie therapeutisches Reiten in der Praxis bei Menschen mit Down-Syndrom wirkt? Dann schauen Sie sich doch einmal unsere Reittherapie und Reitpädagogik Angebote an und kontaktieren uns. Wir freuen uns auf Sie!